Zeit: Freitag, 26. März 2021, 15–19 Uhr
Digitale Tagung

Mit dem Spätmittelalter nimmt der jüngste Band von Wolfgang Herborn und Carl Dietmar in der 13-bändigen ‚Geschichte der Stadt Köln‘ diejenige Epoche in den Blick, die vielen als Kölns glanzvollste, goldene gilt. Grund dafür sind politische Erfolge wie die sukzessive Verdrängung der Erzbischöfe als Stadtherren, die 1475 in Kölns Anerkennung als Reichsstadt gipfelte, oder die Partizipation neuer gesellschaftlicher Gruppen am städtischen Rat durch die Regelungen des „Ver- bundbriefs“ von 1396. Auch wirtschaftlich und kulturell durfte Köln einen Spitzen- platz als europaweit agierende Handelsmacht, wichtiges Wallfahrtsziel oder Ort einer Universität beanspruchen. Die Geschichte dieser Jahrhunderte bietet jedoch nicht nur solche bis heute identitätsstiftenden Momente: Zu erinnern ist an Verbre- chen wie die Auslöschung der Judengemeinde im sog. „Pestpogrom“ 1349. Phä- nomene wie das vielfältige religiöse Leben in der spätmittelalterlichen Stadt spie- geln uns die Andersartigkeit dieser Zeit, zu der Zugänge erst gebahnt werden müssen.
Im Rahmen einer Tagung laden wir zu einer Beschäftigung mit diesem spannen- den Kapitel der Kölner Stadtgeschichte ein. Drei Beiträge fokussieren Genese und Inhalte des Bandes (Carl Dietmar) sowie neuere Forschungen zu hebräi- schen Quellen über das Leben der jüdischen Gemeinde Kölns (Christiane Twiehaus) und zur in Köln besonders starken und gut dokumentierten religiösen Laienbewegung der Beginen (Letha Böhringer). Der Basler Historiker Lucas Bur- kart stellt dem Kölner Projekt eine auf neun Bände angelegte, in einem großen Team kollaborativ verfasste Basler Stadtgeschichte gegenüber, in der er für den dritten Band zur Zeitspanne 1250 bis 1530 verantwortlich zeichnet (vgl. www.stadtgeschichtebasel.ch).
 

Programm

15.00 Uhr    Begrüßung und Einführung in die Tagung
Prof. Dr. Werner Eck, PD Dr. Carla Meyer-Schlenkrich, Dr. Joachim Oepen

15.20 Uhr    Köln im Spätmittelalter: Erkenntnisse und Desiderate Dr. Carl Dietmar, Köln
Moderation: Dr. Joachim Oepen

16.05 Uhr    Pause

16.15 Uhr    si fueris Romae, romano vivito more. Ein Erfahrungsbericht aus dem Projekt Stadt.Geschichte.Basel (Spätmittelalter, 1250-1550)
Prof. Dr. Lucas Burkart, Basel
Moderation: PD Dr. Carla Meyer-Schlenkrich

17.00 Uhr    Pause

17.30 Uhr    Spuren einer Begine in Köln und im Reich. Köln als Zentralort spätmittelalterlicher Frömmigkeit
Dr. Letha Böhringer, Köln/Bonn Moderation: Stefan Lewejohann

18.15 Uhr    Eruv, Hekdesch und Gezerot Tatnu, oder: wen lassen wir zu Wort kommen? Ein Blick auf die jüdische Geschichte Kölns aus einer Binnenperspektive
Dr. Christiane Twiehaus, Köln Moderation: Judith Uebing

19.00 Uhr    Schlusswort
Dr. Christian Hillen

Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Tagung ausschließlich digital ab- gehalten. Wenn Sie teilnehmen möchten schicken Sie uns bitten ein Mail an: info@foerderverein-geschichte-in-koeln.de
Sie erhalten dann umgehend von uns die Zugangsdaten.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit:
-    Greven Verlag, Köln
-    Historische Gesellschaft, Köln