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Veranstaltung
06/26/2018

Tagungsbericht: Finsterste Stadt Deutschlands? Köln im 18. Jahrhundert und darüber hinaus

Köln Ende des 19. Jahrhunderts: verdreckt, verkommen, verklüngelt. Soweit die gängigen Stereotype über die Reichsstadt kurz vor der Besetzung durch die Franzosen 1794.
 
Gerd Schwerhoff (Universität Dresden) hatte sich mit seinem – dem siebten – Band der insgesamt auf 13 Bände ausgelegten „Geschichte der Stadt Köln“ eigentlich vorgenommen, diese Stereotypen zu widerlegen. Dies ist ihm jedoch nach eigenem Bekunden nicht so recht gelungen.
 
Mit diesem Bekenntnis startete nach einer Begrüßung durch die Gastgeber der Irene und Sigurd Greven-Stiftung, der Historischen Gesellschaft und des Fördervereins Geschichte in Köln die Tagung in den inhaltlichen Teil, bei dem die politische und gesellschaftliche Situation der Reichsstadt Köln vor allem zum Ende des 18. Jahrhunderts unter die Lupe genommen werden sollte.
 
Schwerhoff zeigt dabei in seinem Vortrag die Schwierigkeiten auf, die ihm die Forschungslage zur Kölner Geschichte im 18. Jahrhundert bereitete. Besonders die erste Hälfte des Jahrhunderts sei praktisch unerforscht. Quellen konnte er für seinen Band, der als Synthese einen großen Bogen schlagen sollte, nur punktuell einsehen. Die Situation des Kölner Stadtarchivs habe ein Übriges dazu beigetragen.
 
Michael Rohrschneider (Universität Bonn) weitete in seinem Vortrag über Köln, das Reich und den immerwährenden Reichstag den Blick über Köln hinaus und stellte die Kölner Politik in einen größeren Zusammenhang.
 
Das tat auch Mario Kramp (Kölnisches Stadtmuseum), indem er den Versuch des Kölner Bürgermeisters Nikolaus DuMont sich mit Hilfe des von Franz Ferdinand Wallraf verfassten Traktats über den „Senat der Ubier“ beim französischen Nationalkonvent anzubiedern, schilderte. Ein Versuch, der nicht von Erfolg gekrönt war.
 
Abgerundet wurde die Tagung von Karl Ubl (Universität Köln), der die neu eingerichtete Forschungsstelle zur Geschichte der Stadt Köln und deren Ausrichtung vorstellte.